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Thomas Kummerow
Istanbul – Maşallah
Momentaufnahmen einer Metropole.
7. Mai bis 18. Juni 2011
Vernissage am Freitag, den 6. Mai 2011 von 19.00 bis 22.00 Uhr
Öffnungszeiten: Mittwochs von 16.00 bis 18.00 Uhr und natürlich nach Vereinbarung: karsten@muehlhausetc.de
Istanbul ist groß. Sehr groß. In den letzten 25 Jahren ist die Stadt um ungefähr 10 Millionen Einwohner gewachsen. Istanbul ist hektisch, laut, sperrig und die Bewohner scheinen ständig in Bewegung zu sein. Istanbul ist geprägt von tosendem Verkehr, unzähligen Baustellen und hunderten gleichzeitig in den Himmel wachsenden Wolkenkratzern. Istanbul ist eine Stadt, die alle Gegensätze der Türkei auf engstem Raum widerspiegelt, von ultramodernen, sehr reichen Wohnvierteln, wie es sie in Deutschland kaum gibt, bis hin zu religiös-konservativen, eher dörflichen geprägten Stadtteilen. Aber inmitten von alledem finden sich immer wieder Orte, an denen das alles unbemerkt vorbeizuziehen scheint, an denen eine Ruhe herrscht, die für alles entschädigt.
Thomas Kummerow hat sich diese Stadt zu Fuß angeeignet, um sie zu erfahren. In den letzten Jahren ließ er sich in tagelangen Streifzügen auf beiden Seiten des Bosporus treiben und hat Augenblicke gesammelt, die für ihn etwas über seine Stadt erzählen und über den Moment Bestand haben. Seine Arbeitsweise ist die der amerikanischen street photography. Diese Art der dokumentarischen aber ebenso essayistischen Fotografie steht für die spontane, beobachtende, nicht eingreifende Fotografie im öffentlichen Raum, sie schafft nichts, was es ohne den Fotografen nicht gegeben hätte, sie macht es nur sichtbar, hält der Gesellschaft quasi einen Spiegel vor.
(…) „observing daily life in all of its innocence and complexity, what comes to me most consistently and most powerfully is, when there is a revelation, a split second revelation, I would call it a moment of consciousness – that is not exactly inspiration, but it’s may be bigger then inspiration because, when you are conscious of something happening, of your relation to something, you are alive. One of the things I have learned on the street was to trust life and to keep hands off it.”
Joel Meyerowitz 2007
So zeigen uns die Fotos zwar ein realistisches, nicht manipuliertes, aber nicht unbedingt objektives Bild von Istanbul. Sie zeigen uns Kummerow’s persönliche Sicht auf die Stadt am Bosporus, in der er lange Jahre lebte. Das im Titel der Ausstellung benutzte „Maşallah“ ist ein häufig zu hörendes, aber ganz unterschiedlich verwendetes Wort aus dem Arabischen. Seine Bedeutung reicht vom religiösen „So Gott will“ über eine abergläubische Bedeutung – vergleichbar mit unserer Angewohnheit dreimal auf Holz zu klopfen – bis hin zur modernen Verwendung wie „wunderbar!“, „großartig!“ oder „wow!“.
Vita
1959 in Hamburg geboren
1982-1988 Fotografie/Film-Design Studium an der FH Bielefeld
Schwerpunkt Bildjournalismus und Sozialdokumentarische Fotografie
Seit 1989 Freier Fotograf in Deutschland, Chile, Indien und der Türkei
1989-1993 Dozent für Fotografie an der Werkkunstschule Lübeck
1993-94 Santiago de Chile
Fotografie und Partizipation, Entwicklung eines Instrumentes zur Projektplanung mit Analphabeten für den Deutscher Entwicklungsdienst
1995-99 New Delhi, Indien
Dokumentation von dialogischen Kommunikationsmethoden
in der partizipatorischen Forschung für die Universität Hohenheim am
Internationalen Agrar-Forschungszentrum ICRISAT in Rajasthan
1999-2005 Erfurt
1999-2004 Dozent für Fotografie an der Universität Erfurt und
der Fachhochschule Erfurt
2003 Artist in Residence, Universität Erfurt
2005-2009 in Istanbul/Türkei
Seit 2010 in Berlin